Zomba Hospital Projekt e.V.

Chirurgie

Die chirurgische Abteilung des Zomba Central Hospitals besteht aus einer allgemeinchirurgischen und einer unfallchirurgischen/orthopädischen Abteilung sowie einer kinderchirurgischen Station. Der Operationstrakt, welcher mit Hilfe unseres Vereins von urspürglich drei Operationssälen auf nun fünf Operationsälen ausgebaut wurde, wird aber auch von der gynäkologischen Abteilung genutzt. Außerdem werden seit 2016 urologische Operationen durchgeführt. Mithilfe von Fördermittel des BMZ konnten wir die oft maroden medizinischen Geräte des Operationstrakts austauschen bzw. fehlende Geräte vervollständigen.

Unfallchirurgie und Orthopädie

Durch zahlreiche Verkehrs- und Abreitsunfälle stellt sich ein breites Spektrum an unfallchirurgisch zu versogenden Patienten am Zomba Central Hospital vor. Viele der Verletzungen erfordern eine Versorgung mit Fixateur externe oder Platten, die nur mit den entsprechenden Geräten und Fachwissen eingebracht werden können.

Die Orthopädie und Unfallchirurgie des Zomba Hospitals wird von Clinical Officern getragen. Regelmäßig werden die Clinical Officer von deutschen Unfallchirurgen besucht. Besonders der Weimarer Unfallchirurg Olaf Bach engagiert sich sehr und verbringt im Jahr in der Regel 12 Wochen am Zomba Hospital, um die Clinical Officer in verschiedenen OP-Technken weiterzubilden.

Als Dr. Olaf Bach 1995 das erste Mal nach Zomba kam und als Facharzt für Chirurgie nach deutschen Muster auch die Unfallchirurgie als seine Aufgabe sag, wagte er kaum, davon zu träumen, dass er einmal in diesem Operationssaal Bohrmaschinen und-sägen haben würde, die mit Druckluft betrieben werden. Der Vorteil druckluftbetriebener Werkzeuge im OP besteht darin, dass sie steilisierbar, stärker und haltbarer sind. 2016 konnte erstmals eine druckluftbetriebene Bohrmaschine in Betrieb genommen werden. 

In der kontinuierlichen Entwicklung der unfallchirurgischen und orthopädischen Versorgung in Zomba gab es einen deutlichen Sprung vorwärts als 2017 ein Klinikspartnerschaften Projekt mit der Klinik für Orthopädie, Unfall-und Handchirurgie des Sophien-und Hufeland-Klinikums Weimar zustande kam, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit gefördert wird. In diesem Projekt sollten ganz gezielt personelle und technische Kompetenzen zur Behandlung der häufigsten in Zomba auftretenden Verletzungen geschaffen werden. Dazu wurden 3 Indikatorverletzungen ausgewählt: Frakturen des Oberschenkels, offene Frakturen und fehlverheilte Unterarmfrakturen. Das Projekt wurde im Dezember 2018 auf einer weltweiten Nutzerkonferenz vorgestellt und April 2019 erfolgreich abgeschlossen. Ein Antrag für ein Nachfolgeprojekt, das sich auf die ambulante Behandlung vor allem kindlicher Frakturen konzentriert, wurde gestellt. Wir warten nun auf eine positive Antwort.