Zomba Hospital Projekt e.V.

Notfall- und Intensivmedizin

Der Schockraum der Notaufnahme war der erste Baustein für eine Zentrale Notaufnahme und ist seit 2017 in Betrieb. Inzwischen ist er der zentrale Anlaufpunkt für alle Schwerverletzten oder lebensgefährlich erkrankten Patienten. Doch was nützt eine Notaufnahme, wenn es kein qualifiziertes Personal gibt. Während der letzten Jahre konnte ein leistungsstarkes Team von 23 Schwestern und Pflegern und 6 Clinical Officern gebildet werden. Alle wurden im Universitätsklinikum in Blantyre im Rahmen einer 4 wöchigen Hospitation geschult. Inzwischen wurde das Team noch durch eine malawische Ärztin mit viel Erfahrung in der Notfallmedizin verstärkt. Das Projekt wird seit 2017 durch die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Rahmen der Klinikpartnerschaften unterstützt. Von deutscher Seite stehen Bernadett Erdmann und Lars Flemming beratend zur Seite und organisierten verschieden Workshops. Seit Anfang an entwickeln wir das Konzept bzw. Idee der zentralen Notfallversorgung und den Aufbau einer Notaufnahme gemeinsam mit den Malawischen Kollegen. Nirgends auf der Welt funktionieren Notaufnahmen und Schockräume reibungslos. Wir versuchen mit den Erfahrungen aus unseren Krankenhäusern zu helfen , aber sind auch neugierig , was wir von den malawischen Kollegen lernen können. Mehrere Schwestern, Pfleger, Clinical Officer und die Ärztin des Teams der Notaufnahme waren in Wolfsburg oder Jena für 4 Wochen zu Gast. Während dieser Zeit konnten sie eine Eindruck von der Notfallversorgung in Deutschland gewinnen und fuhren mit vielen Ideen nach Malawi zurück. Ein Höhepunkt war sicher auch die Teilnahme an dem internationalen Kongress für Anästhesie und Notfallmedizin in Berlin 2022.

Aufbau einer Intensiveinheit

Dr. Olaf Bach aus Jena war 1995 im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit als erster deutscher Chirurg am Zomba Hospital tätig. Er konnte das Spektrum der chirurgischen Operationen wesentlich erweitern. Zusätzlich bedurfte es aber auch einer besseren Überwachung der schwer kranken Patienten, da auf den normalen Krankenstationen pro Schicht nur eine Schwester für etwa 70 Patienten verfügbar war. Wir haben deshalb 1997 einen ersten Container mit dem für eine Intensivstation notwendigen Inventar nach Zomba geschickt und bemühen uns seitdem um Nachschub und besonders um die Ausbildung der dort tätigen Krankenschwestern, die stolz sind, auf „ihrer“ Intensivstation zu arbeiten.

Bau einer Notaufnahme

Jeden Tag passieren viele Unfälle in Malawi. Viele Patienten mit traumatologischen Krankheiten besuchen das Krankenhaus in Zomba. Eine Notaufnahme fehlte jedoch bisher im Zomba Hospital. Oft wurden Patienten mit schweren Verletzungen erst auf den überfüllten Stationen notversorgt. Aber auch für die Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen gab es keine zentrale Anlaufstelle. Der Schockraum, der 2017 in Betrieb genommen wurde war der erste Schritt für eine zentrale Notaufnahme. Inzwischen konnte das gesamte einstöckige Eingangsgebäude bis Anfang März 2023 umgebaut werden. Die Notaufnahme besteht nun aus einer Anmeldung, eine Raum zur Erhebung der Vitalparameter und Einschätzung der Dringlichkeit der Behandlung, eine Tagesstation mit 5 Betten, dem Schockraum, einen Behandlungsraum mit 7 Liegen für Patienten mit hoher und 2 Behandlungsräumen für Patientin mit niedriger Behandlungspriorität entsprechend der Erkrankungen. Zusätzlich gibt es noch eine Aufenthalts- und Schulungsraum für das Personal. Leider ist die Ausstattung noch nicht komplett, da ein Teil im Container steckt, der gerade auf dem Weg nach Malawi ist. Als Schritt des Umbaus fehlt nun noch eine Überdachung für den Weg von der Notaufnahme zu den Stationen.