Zomba Hospital Projekt e.V.

Geschichte

Gründungsgeschichte

Land des Feuers – „wo die Sonne sich wie Feuer im Wasser bricht“ – es gibt zahlreiche malerische Umschreibungen für das afrikanische Land Malawi. Doch kaum jemand kennt diesen kleinen, und zum Glück friedlichen, Binnenstaat im südlichen Zentralafrika.1995 nahm ein Arzt aus dem Jenaer Uni-Klinikum eine mehrjährige Entwicklungshilfetätigkeit an einem der vier Zentralkrankenhäuser Malawis auf. Seine Ankunft beschreibt er so:„Ich war gerade in Malawi angekommen; das erste Mal in einem Entwicklungsland. Meine Eindrücke vom Leben der Menschen dort und von meiner Arbeit als Chirurg schrieb ich mir von der Seele. Die Empfänger waren vor allem Freunde und Kollegen in der Jenaer Klinik. Als mich dann noch einige Freunde besuchten, wurde die Idee vom „Zomba Hospital Projekt e. V.“ geboren.

Berührt vom Erlebten wollten sie in Jena etwas tun, direkt und persönlich helfen. Ehrenamtlich, ohne Verwaltungsverluste, im direkten Kontakt mit dem Personal im Krankenhaus Zomba das möglich machen, was hier wenig und dort schon sehr viel ist: „Hilfe, die ankommt.“Die Malawier nennen ihr Land auch „das warme Herz Afrikas“. Die meisten Besucher aus Deutschland sind nach ihrer Rückkehr von dem Land und seinen freundlichen Menschen begeistert. Es sind die menschlichen Begegnungen, die ihnen und uns als warmes Herz Afrikas immer in Erinnerung bleiben.

Dabei war der erste Containertransport 1997 mit dem Inventar einer kleinen Intensivstation noch ein einfacher Schritt, weil die Patienten vor allem an der mangelnden Überwachung nach einer Operation verstarben. Dann musste das malawische Personal an dieser Technik ausgebildet werden. Dies geschah und geschieht seitdem jedes Jahr sowohl in Deutschland als auch in anderen Krankenhäusern Malawis. Später wurden mit dem Aufbau einer Endoskopie- und einer Zystoskopieeinheit ähnliche Schritte vollzogen. Diese Projekte haben sich bewährt und werden bis heute weiter unterstützt.
Die Situation am Krankenhaus bzw. im malawischen Gesundheitswesen hat sich vor allem in den vergangenen fünf Jahren drastisch geändert. Der Gesundheitsetat des Landes ist verzehnfacht, was aber nicht automatisch heißt, dass man die benötigten Medikamente oder Instrumente im Lande kaufen kann, für deren Beschaffung eigentlich genug Geld bereit liegt.
Bessere Organisation und Eigenverantwortung sind momentan notwendiger als ein neuer Container aus Jena. Diese Pflanze muss wachsen und kann von uns allenfalls etwas gegossen werden.
Andererseits führen personelle und strukturelle Mängel regelhaft zu derart großen Versorgungslücken, dass die Betreuung der Patienten unzureichend bzw. überhaupt nicht gewährleistet ist. Als Beispiel mag hier genannt sein, dass im gesamten Land keinerlei Osteosynthesematerial zur operativen Behandlung von Frakturen zur Verfügung steht. Um deren Beschaffung kümmern wir uns also weiterhin, weil die malawische Regierung im kommenden Jahrzehnt dafür sicherlich keinerlei Mittel bereit stellen wird. Auch die große Mais-Aktion im Dürrejahr 2006 ist so zustande gekommen.
Es sind also viele kleine Projekte entstanden, die unser eigentliches Engagement für Zomba ausmachen und denen Sie sich – je nach Ihrem Gefühl und Ihrer Präferenz – gerne anschließen können.